Vorwort zur ersten Auflage.
Auf der ersten Stufe des geographischen Unterrichts wendet sich das Interesse
der Jugend vorwiegend der stofflichen Seite des Lehrgegenstandes zu. Der
Schüler will die Diuge sehen und von ihnen erzählen hören. Wer diesen beiden An-
forderungen entspricht, dem wird die Hingabe der Schüler die aufgebotene Mühe
reichlich lohnen. Dem Lehrer hierzu einige Handreichung zu bieten, ist der bescheidene
Zweck dieses Büchleins.
Im Mittelpunkte des erdkundlichen Unterrichts ist und bleibt die Karte; sie
orientiert über Lage, Umgrenzung und Größe der Länder, über Oberflächengestaltung
und Bewässerung, über Siedelungen und die Richtung der Wege. Aber diese Dinge
erschöpfen den Inhalt der Geographie nicht. „Die Karte ist", wie Alfred Hettner
sehr treffend bemerkt, „das. Gerippe des geographischen Studiums, die Natur und
deren Bewohner sind das Fleisch und Blut." Daher gehören neben den schon ge-
nannten Dingen auch die Bodenbeschaffenheit, das wirkliche Aussehen eines Landes,
Klima, Pflanzenkleid und Tierwelt, endlich noch die Werke menschlichen Schaffens und
Waltens zum Inhalte der Geographie, ja sie sind deren lebensvollstes Element, ihr
„Fleisch und Blut". Diese Dinge aber können aus der Karte nicht mehr oder nur in
unzulänglichem Maße herausgelesen werden, es muß zur Vervollständigung der geo-
graphischen Beobachtung das naturgetreue Landschaftsbild beigezogen werden.
Namentlich für den einführenden geographischen Unterricht, wobei es sich um die Ge-
winnung vieler und wichtiger Grundbegriffe handelt, haben bloße Worte und schematische
Darstellungen geringen Wert; sie erwecken Vorstellungen, die zumeist falsch sind.
Daher sind wir in den unteren Lehrstufen mit Beschreibungen sparsam, mit Jllu-
stratiouen aber freigebig gewesen, weil das Bild oft noch Erfolg hat, wo das Wort
ohnmächtig bleibt. Erdkunde ist ja zum großen Teile Naturkunde, nicht bloß Buch-
und Atlaskunde; sie bedarf deshalb einer sicheren anschaulichen Grundlage wie die
beschreibende Naturkunde im engeren Sinne. Dabei müssen Bild und geographische
Belehrung in unmittelbarer Wechselwirkung stehen, wie es in jedem Lehrbuche der
Naturgeschichte oder Physik als selbstverständlich erachtet wird. In vorliegendem
Lehrbuche hat daher jede der deutschen Landschaften ihre Darstellung in
einem naturgetreuen Bilde gefunden.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
24
Iii. Überblick über oie Erdoberfläche und ihre Bewohner.
Die Menschenwelt.
Die Zahl der Menschen auf der ganzen Erde
beträgt in runder Summe 1600 Millionen.
Menschenrassen. Mit Rücksicht auf die Hautfarbe der Menschen unter-
scheidet man 5 Rassen:
1. die Kaukasier — weiß, vorzugsweise in Europa;
2. die Mongolen — gelb, namentlich in Asien;
3. die Neger — schwarz, in Afrika;
4. die Indianer (Rothäute) — rötlichbraun, in Amerika;
5. die Malaien — braun, auf den Inseln des Großen Ozeans.
Lebensweise und Beschäftigung. Die Menschen haben nicht alle die gleiche
Lebensweise und Beschäftigung; sie lassen sich hiernach in 3 Klassen teilen:
1. Die Sammel-, Jäger- und Fischervölker leben von dem, was
sie gerade sinden oder erbeuten, und haben keine festen Wohnsitze, sind roh und
unwissend. Sie gehören meist der heißen oder kalten Zone an.
2. Die Hirtenvölker oder Nomaden stehen auf einer höheren Gesit-
tungsftnfe. Zwar sind sie nicht feßhaft, aber sie besitzen bereits Herden von
gezähmten Tieren: von Rindern, Schafen und Kamelen.
3. Die Ackerbauer haben feste Wohnsitze und bebaueu deu Bodeu.
Zum Ackerbau gesellen sich dann bald Gewerbe aller Art, Bergbau, Haudel,
Künste und Wissenschaften. Die Ackerbauer stehen in der Gesittung am höchsteu.
Wohnplätze der Menschen. Den wilden Völkern genügen Höhlen, Laub-
dächer und einfache Hütten zum Schutz gegen Wind und Wetter und zur Pflege
der nächtlichen Ruhe. Die Nomaden haben Zelte. Die gebildeteren Völker fühlen
das Bedürfnis nach dauerhafteren Zufluchtsstätten, in denen sie auch arbeiten
können und die ihnen die Aufnahme von Haustieren und das Ansammeln von
Vorräten gestatten.^
Religion. Nach der Religion scheiden sich die Völker in solche, die nur
einen Gott anbeten, und solche, die mehrere Götter verehren. Erstere heißen
Monotheisten, letztere Heiden oder Polytheiften.
Zu den Monotheisten gehören:
die Christen, die Juden und die Mohammedaner.
Land und Staat. Einen von der Natur deutlich abgegrenzten Erdraum
nennt man ein Land. Natürliche Lündergrenzen können Gebirge, Meere, Seen und
Flüsse bilden. Ein von der Natur scharf begrenztes Land ist z. B. die Pyrenäenhalb-
insel. — Ein Staat ist die Vereinigung eines Volkes unter einem Oberhaupte.
Staaten, in welchen die Herrschergew alt in einer Familie
erblich ist, heißt man Monarchien. Diese sind wieder
a) absolute — der Herrscher gibt unbeschränkt Gesetze und leitet den
Staat;
b) beschränkte (konstitutionelle) — Vertreter des Volkes wirken bei der
Gesetzgebung mit.
Staaten, in denen das Oberhaupt nur auf eine bestimmte
Zeit gewählt wird, sind Republiken.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Afrika Amerika
4
Vorwort,
Doch das allem genügt noch nicht. Ein Bild, das dem geographischen Lehr-
zwecke dient, muß auch geographisch bestimmt sein, genau Wiedas naturkundliche
Bild; Lehrer und Schüler müssen darüber im klaren sein, was das Bild sagen will,
sonst hat es lediglich dekorative Bedeutung, nicht mehr. Durch das Naturbild aber
soll das geographische Juteresse gefördert werden, an ihm soll der Schüler wie bei
der Durchwanderung seiner Heimat geographisch beobachten und im Znsammen-
halte mit der Karte geographisch denken lernen, er soll zu erhöhter Selbst-
tätigkeit angeregt werden. Wo immer möglich, wurde das Bild dem Texte gegen-
übergestellt, so daß der Zusammenhang des letzteren nirgends gestört wird.
Der Umfang des Textes hält sich in den gebotenen Grenzen,
Die systematische Trennung von Natur- und Kulturgeographie (politischer Geo-
graphie) wurde — weil ungeographisch und in seiner Einförmigkeit ermüdend —
auch schon auf dieser Stufe abgelehnt, dem praktischen Bedürfnisse aber durch regel-
mäßige Einschaltung „politischer Übersichten" ausgiebig Rechnung getragen.
Möge so das Büchlein dazu beitragen, bei Lehrern und Schülern die Freude
an dem schönen und wichtigen Unterrichtsgegenstande zu erhöhen,
Berlin, München, Freising im Juli 1906.
Die Verfasser.
Vorwort zur zweiten Auflage.
Dank der überaus günstigen Aufnahme, deren sich die „Erdkunde" allenthalben
in den Kreisen der Schulwelt zu erfreuen hatte, ist unerwartet rasch eine Neuauflage
notwendig geworden. Allen Freunden des Buches, insbesondere jenen, die uns wert-
volle Winke und Wünsche zugehen ließen oder die sich bei dessen Besprechung bemühten,
sei an dieser Stelle der herzlichste Dank gesagt. Die meisten Vorschläge konnten bereits
in der vorliegenden Neuausgabe Berücksichtigung finden. Eine beträchtliche Erweiterung
erfuhr in diesem Teile der erläuternde Text zu den Abbildungen.
Berlin, Kitzingen am Main, Freising im Januar 1908.
Die Verfasser.
Vorwort zur dritten und vierten Auflage.
Auch diese Auflage hat nach Inhalt und Form die bessernde Hand erfahren, wie
ein Vergleich mit der 2. Auflage lehrt. Möge ihr eine gleich freundliche Aufnahme
zuteil werden!
Berlin, Kitzingen, Freifing im März 1909 und 1910.
Die Verfasser.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Berlin München Freising Berlin Kitzingen Main Freising Berlin Kitzingen
40
Urteile über Harms-Sieverts Erdkundliches Lernbuch für Mittelschulen.
Für die Zusendung der Erdkundlichen Lernbücher von Harms-Sievert Teil I und Ii bestens
dankend, möchte ich Ihnen in aller Kürze, da meine Zeit augenblicklich beschränkt ist, einige wenige
Bemerkungen über denselben zugehen lassen. Soweit mir eine Durchsicht und Prüfung bisher
möglich war, muß ich sagen, daß sie die Erwartuugeu, die man an ein Harmssches Geographiebnch
zu stellen berechtigt ist, vollauf entsprechen. Sie werden zweifellohne in der Lehrerwelt dieselbe
zustimmende Beurteilung und freudige Aufnahme erfahren, wie es seinerzeit und jetzt noch bei
der „Vaterländischen Erdkunde" und bei der „Länderkunde" von Europa der Fall geweseu —
spricht doch ans jedem Abschnitt, um nicht zu sagen „Satz", der erfahrene und Praktische Schul-
mann. Der Verfasser zwingt die Schüler (und das ist hier wirklich notwendig!) immer und immer
wieder, die Karte des Atlasses zu benutzen. Ferner, die Schüler sollen durch Nachzeichnen und
Ausführung von Gedächtnisskizzen einfachster Art ein wirkliches Kartenbild in die Vorstellung
ausuehmen. Ganz vortrefflich! Sie sollen tatsächlich lernen, was das spätere Leben von ihnen
verlangt, aber auch nichts überflüssiges Einprägen von notwendigen Wissenschaften: Das ist eins
der Ziele, die das Buch mit großer Energie durchführt. Diesem Zwecke muß fraglos auch die klare
und übersichtliche Gliederuug sowie die Anwendung von Fettdruck usw. dienen. Es ließe sich über
die Vortrefflichkeit der vorliegenden Bücher noch vieles sagen; wie Berücksichtigung der geologischeu
Verhältnisse als Grundlage der Geographie, ferner der Volks- und weltwirtschaftlichen Beziehnu-
gen, der vorzüglichen Abbildungen, ausgiebige Benutzung von Vergleichen der Ausdehnungen,
von Flächen zur Gewiuuung klarer Vorstellungen, Anwendung von geistreich ausgedachten Städte-
zeichen (Größe derselben), Hervorhebung der klimatischen Verhältnisse (könnte vielleicht noch mehr
der Fall sein), kurze prägnante Ausdrucksweise, die häufig in fragmentarischer Kürze gehalten,
wohl, um Raum zu sparen, und um jedes Auswendiglernen zu verhindern, den Schüler zu selb-
ständiger Ausdrucksweise zwingen will, ferner eingestreute Fragen, Aufgaben, die den Schüler
niemals zum (gedaukeulofeu!) Lesen und zur „Ruhe" kommen lassen usw. usw. In den Händen
des Schülers diese Lernbücher, in den Händen des Lehrers die dazu passenden, freilich in ungleich
größerem Rahmen gehaltenen Lehrbücher: Das muß für beide ein schönes Arbeiten sein, das den:
Schüler reichen Gewinn bringt und dem Lehrer ein Vergnügen ist (dazu die vertiefenden Stoffe,
welche meist iu reicher Auswahl die seit einem Jahre erschienenen Lesebücher für Mittelschulen
durchweg bieten!). Hoffentlich wird der noch zu erwartende Iii. Teil das Werkchen krönen. Hat
doch der Verfasser gerade der Heimat auch iu den Lehrbüchern das größte Interesse entgegen-
gebracht. Auf eins bin ich freilich neugierig: wie er die astronomische Geographie, dieses groß-
artige Bibelbuch, abtuu wird. Um an dieser Stelle gleich anzuschließen, woriu ich mit dem Verfasser
nicht übereinstimmen kann, daß er nämlich im I. und Ii. Teil keine Merkstoffe aus der Himmels-
künde bringt. Die mathematische Geographie soll doch ans allen Stufen berücksichtigt werden.
Auch hier geht es uicht, wie mir aus langjähriger Erfahrung zur Gewißheit geworden, ohne Lernen,
ohne Einprägen, ohne stetiges Wiederholen. Im übrigen sehe ich auch hinsichtlich der Zusammen-
stelluug und Zusammenfassung der physischen Stoffe dem Erscheinen des Iii. Teils mit großem
Interesse entgegen. Mittelschullehrer Krüger, Greifswald.
Gestern erhielt ich den 2. Teil des Erdkundlichen Lernbnchs von Harms und Sievert. Ich
habe den ganzen Nachmittag benutzt, um es einer genauen Durchsicht zu unterziehen. Mir gefällt
die ganze Anlage sehr. Die vorzüglichen Bilder, die stummen Skizzen, die kurze Darstellungsform,
die straffe Gliederung erscheinen mir als besondere Vorzüge. Das leidige Auswendiglernen ist
nach diesem Buche unmöglich. Die vielfach eingestreuten Fragen und Stichworte werden
immer wieder zum Nachdenken anregen. Ich halte Harms-Sievert für das beste der bisher
erschienenen Hilfsbücher für den geographischen Unterricht in der Mittelschule.
Mittelschulrektor Korthals, Boxhagen-Rummelsburg.
Für die Zusendung der beiden ersten Teile des Harms-Sievertschen Erdkundlichen Lernbuchs
dauke ich Ihnen bestens. Auch ich kann mich den günstigen Urteilen über dieses Werk nur an-
schließen; ist mir Harms doch schon seit langem bekannt und wertvoll. Das Buch hat die meisten
Aussichten, für ganz Königsberg eingeführt zu werden. Ich bitte höflichst auch um den letzten Band.
Mittelschullehrer Paul Gollub, Königsberg i. Pr.
Für die Übersendung des Ii. Teiles von Harms-Sievert sage ich meinen besten Dank.
Ich hatte mich schon sehr auf das Eintreffen dieses Bandes gefreut, da mich Teil I sehr befriedigt
hat. Vor allem verspreche ich mir von den Lernskizzen einen besonderen Erfolg, da ich den Wert
an einzelnen Versuchen erkannt habe. Mit großem Danke würde ich Teil Iii Deutschland, Allgemeine
Erdkunde usw. entgegennehmen, den ich besonders in meiner Klasse (Tertia A) in praxi erproben
könnte. Lehrer Fritz Winkler, Bernstadt i. Schles.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Urteile über H. Harms Vaterländischen Resorm-Schulatlas.
Ihr Vaterländischer Schulatlas ist großartig ausgefallen. Jeder, der das Prachtwerk
sieht, muß darüber seine Freude und Anerkennung bezeugen.
Lehrer Franz Schubert, Teitsnach.
Für die freundliche Zusendung des Schulatlas von H. Harms besten Dank! Ich war er-
staunt, in dem Geographen Harms auch einen so bedeutenden Kartographen kennen zu lernen.
Die Karten von der Oberrheinischen Tiefebene und Mitteldeutschland z. B. sind
ja etwas ganz Hervorragendes. Ähnliches habe ich bisher in noch keinem anderen Schüler-
atlas gefunden. Ich für meine Person werde diese Karten unbedingt einführen und mich zugleich
bemühen, ihnen hier weiteren Eingang zu verschaffen. Lehrer Heinr. Onnen, Düsseldorf.
Ich kann den Veränderungen und Verbesserungen, die in Ihrem „Resorm-Schnl-
atlas" aufgenommen worden sind, nur zustimmen. Schon die vorige Auflage übertraf alle
Volksschulatlanten. An unserer Volksschule ist er fchou seit 1902 eingeführt.
Hauptlehrer F. Sannemüller, Hammersleber.
Der übersandte Atlas von Harms ist ganz ausgezeichnet. Sofort habe ich ihn den Nach-
barkollegen gezeigt, die ihn auch uur loben konnten. Lehrer Adolf Reuber, Hundsbach.
Der „Vaterländische Reform-Schnlatlas" gefällt mir wegen der außerordentlich klaren
Karten, wie auch wegen der Anordnung, sehr. Lehrer G. Wehrmann, Bremen.
Für die Übersendung des Probeexemplars von H. Harms „Vaterländischem Schulatlas"
bestens dankend, versichere ich Sie, daß es mein Bestreben sein wird, diesem wahren Schul-
atlas bei uns Eingang zu verschaffen. Eine ganze Anzahl Kinder werden bereits in diesem Jahre
nach dem schönen Werk arbeiten. Lehrer G. Schmidt, Watzelhain.
Es ist wohl selbstverständlich, daß wir es hier wieder mit einer Meisterleistung zu tun
haben. Die Arbeiten von Harms können ja alle unter dieser Flagge segeln. Gleich die beiden ersten
Bilder mit ihrer Entstehung des Kartenbildes geben dem Atlas allein schon seinen Wert. Man muß
es dem Verfasser lassen, ein schöneres, charakteristischeres Beispiel konnte er nicht wählen, als das
Rheinknie bei Bingen. Das ist alles so klar und einleuchtend, daß hier alle Schwierigkeiten weg-
geräumt werden, die sich dem Gebrauch des Atlas entgegenstellen. Und nun die schönen, schönen
Karten, wie wohltuend wirken sie allein auf das Auge. Die Grundsätze des Verfassers
für Erdkunde sind allen bekannt. Es ist darum selbstverständlich, daß die Karten, dem Titel ent-
sprechend, hauptsächlich unser Vaterland und seine Kolonien berücksichtigen. Dabei kommen die
anderen Länder nicht zu kurz. Was unbedingt nötig ist, wird man finden, aber auch nur das,
und hier zeigt sich das Geschick des Verfassers im besten Lichte. Die Karten genügen vollständig,
wenn sie auch manchem für den ersten Augenblick als zu klein erscheinen mögen. Wenn unsere
Kinder nur das wenige, es ist übrigens noch immer genug, beherrschen, ich glaube, wir alle wür-
den in unserem erdkundlichen Unterrichte zufrieden sein.
Ein Extralob gebührt dem Verlage, der bei aller Schönheit und Gediegenheit der Arbeit
doch noch den beispiellosen, billigen Preis von 80 Psg. bzw. M. 1.— beibehalten konnte. Mit
dieser Arbeit hat der Verfasser und der Verlag nicht nur den Kindern, sondern auch uns Lehrern
ein schönes Geschenk geliefert, auf welches wir alle noch stolz sein werden.
Wissenschaftlich-pädagogische Rundschau des „Deutschen Lehrerblattes".
Der übersandte Atlas von Harms ist ganz ausgezeichnet. Sofort habe ich ihn den
Nachbarkollegen gezeigt, die ihn nur loben konnten. Ich führe ihn in meiner Schule nach
und nach ein. Lehrer Adolf Reuber, Hundsbach.
Äußerst dankbar bin ich Ihnen für die Übersendung von Harms Schulatlas. Derselbe
übertraf weit meine Erwartungen. Für einen geringen Preis wird hier wirklich etwas Groß-
artiges geboten, auch bei meinen Kollegen fand der Atlas die beste Anerkennung.
Lehrer Paul Kaisermann, Schöneberg b. Berlin.
Für die freundliche Zusendung des Harmsschen Reformatlas bestens dankend, freut es mich,
Ihnen mitteilen zu können, daß mir noch nichts Besseres zu Gesicht kam. Ich werde ihn, sobald
sich die Gelegenheit bietet, in meiner Schnle einführen. Hauptlehrer Schreurs, Unterbruch.
Besten Dank für die Zusendung des Harmsschen Reformschulatlas. Derselbe bedarf keiner
weiteren Empfehlung, er spricht für sich selbst. Lehrer W. Schmidt, Aumenau a. Lahn.
H. Harms, Vaterländischer Reform-Schnlatlas ist hier eingegangen. Die hochinteressante
Arbeit soll mit dem Absehen ans Einführung ernstlich geprüft werden. Eine bestimmte Zusicherung
kann jedoch nicht gegeben werden. Personn, Schulinspektor, Göttingen.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: H._Harms Franz_Schubert Franz H._Harms Harms F._Sannemüller Harms Adolf_Reuber Adolf Wehrmann H._Harms Schmidt Harms Harms Adolf_Reuber Adolf Harms Paul_Kaisermann Schreurs W._Schmidt H._Harms
Extrahierte Ortsnamen: Mitteldeutschland Hundsbach Bremen Watzelhain Hundsbach Schöneberg Berlin
39
Für Übersendung eines Prüfungsexemplars, Harms, Erdkundliches Schülerheft, nehmen
Sie meinen besten Dank. Die knappe übersichtliche Art der Darbietung und die klare Darstelluugs-
weise in den zahlreichen Einpräguugsskizzeu machen das Buch zu einem hervorragenden Hilfs-
mittel im Unterricht in der Erdkunde, das ich gerne auch in meiner Schule verwende und meinen
Kollegen empfehle. Hauptlehrer I. Schmid, Kaisersbach..
Indem ich Ihnen mit herzlichem Danke den Empfang des Vaterländischen Atlasses von
H. Harms anzeige, sowie des Erdkundl. Schülerheftes, bezeuge ich Ihnen gern, daß ich in den
Harmsfchen Arbeiten ein tüchtiges und verdienstliches Werk auf dem Gebiete des erdkundlichen
Unterrichtes in der Volksschule erblicke. Soviel ich weiß, ist die Vaterländische Erdkunde Harmsens
sein Unterricht in unserer Präparande im vorigen Jahre zugrunde gelegt worden. Den Atlas
kannte ich in diesem Gewände noch nicht. Ich gestehe ihnen, daß ich kein Freund schräger Be-
leuchtung bin, die Gründe spare ich mir hier. Ich ziehe die senkrechten vor. Aber das ist das einzige,
was ich an dem Atlas etwa auszusetzen hätte. Indem wirkt sie durch die Farbenschichten: grün,
grau, orange, rosa nicht so aufdringlich und trägt dazu bei, das Wesentliche in die Augen springen
zu lassen. Dasselbe erreicht auch die Darstellungsweise der Siedelungen, die mir sehr gefallen hat.
Von großem Nutzen dürften endlich anch die Schwarzweißkarten sein.
Dr. Hans Stübler, Bautzen.
Für die srdl. Überreichung eines Freiexemplars von Harms, Vaterländischer Reform-
Schulatlas meinen besten Dank.
Von allen Neuerscheinungen, die auf geographischem Gebiete in letzter Zeit auf den Markt
kamen, verdient wahrlich keine mehr die Aufmerksamkeit der Volksschule, als Ihr neuer „Vater-
ländischer Reform-Schnlatlas". Wenn die Weckung des Interesses in der immer intensiver werden-
den Schularbeit eine so hervorragende Rolle spielt, so haben der Verfasser mit seinem Werke und
die verehrliche Verlagsbuchhandlung mit der meisterhaften Darstellung des vom Verfasser gewoll-
ten einen Kernschuß getan. Wahrlich ein solcher Schulatlas wird nicht bloß beim Lehrer, sondern
auch beim Schüler das so notwendige Interesse ohne andere Hilfsmittel des Lehrers aus sich er-
regen. Diese Methode, diese Art Darstellung reizen förmlich zum Selbstarbeiten, zur Selbsttätigkeit.
Wer ein solches Werk verbreiten hilft, erweist der Schule einen Dienst, begeht eine nationale
Tat. — Ich werde darum nicht verfehlen, Ihren neuen Reform-Schulatlas womöglich vom
nächsten Jahre an, zur Einführung zu bringen. Rektor Hellmich, Lauk a. Rh.
Für Volksschulen finde ich den Atlas direkt hervorragend; es dürfte schwer sein,
den Volksschülern einen besseren als diesen empfehlen zu können. Einige Vorzüge seien hier
erwähnt.
I. Die Darstellung der Karten ist äußerst klar; alles Nebensächliche verschwindet; deutlich
tritt das Merkenswerte hervor; nichts verwirrt. Die plastische Darstellung der Gebirge und Ebenen
ist so vorzüglich, daß sie wie die besten Reliefkarten wirken. Es ist alles so einfach und deutlich,
daß bei richtiger Anleitung der Schüler selbständige Schlüsse und Folgerungen ziehen kann.
Ii. Der Schüler braucht nichts Unverstandenes zu lernen, nichts nach Büchern herzu-
plappern, wenn er dazu erzogen wird, sinnig diesen Atlas zu gebrauchen. Er erwirbt sich ein
anschauliches Bild von fremden Gegenden; dies allein dürfte schon den Atlas empfehlen.
Iii. Selbst die Größe der Städte lernt der Schüler unbewußt. Mit dem Namensbild
prägt er sich unwillkürlich das Stadtzeichen ein. Er lernt nicht die öden, trockenen Zahlen „der
Alten" und wird doch mit der Größe der Städte bald vertraut sein.
Iv. Wohl treten auf allen Karten die Grenzen der Staaten hervor; sie verwirren aber nie
die geographischen Einheiten. In kleinern Nebenkarten wird der politischen Erdkunde genügend
Rechnung getragen.
V. Der vaterländische Charakter ist in erster Linie gewahrt; an die deutschen Kolonien ist
auch genügend gedacht worden.
Vi. „Stumme" Karten möchte ich die politischen Nebenkarten, besonders die Pol. Karte von
Europa Seite 14 nennen. Als Einprägemittel werden sie sicher große Dienste leisten.
Vi. Hohen unterrichtlichen Wert schreibe ich auch den Karten zur „allgemeinen und astro-
nomischen Geographie und zur Weltwirtschaft" zu.
Vii. Auch das vorzügliche Verzeichnis für die Aussprache fremder Namen auf dem hinteren
Deckelblatt darf seiner hohen Bedeutung wegen nicht unerwähnt bleiben.
Viii. Endlich will ich noch den billigen Preis erwähnen, der es allen Volksschülern möglich
machen dürfte, diesen Atlas zu kaufen. Möge der Atlas die weiteste Verbreitung finden; der
Segen wird dann nicht ausbleiben. Hochachtungsvoll
Jastrow, den 24. Juni 1911. Schülke, Präparandenlehrer.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Viii
Vorrede.
gen; mit Dank werde ich die kleinste Bemerkung aufnehmen.
Möge nur mein Buch sich auch diesmal eben so humaner und
.einsichtsvoller Beurtheiler erfreuen können, als sie der ersten
Auflage zu Theil geworden sind. Noch muß ich auf die,
wie es scheint, von Manchen übersehene Verschiedenheit die-
ses Handbuchs von der jetzt in der zweiten Auflage erschiene-
nen Anleitung zur Länder- und Völkerkunde,
2 Bände gr. 8. (1^ Rthlr.) aufmerksam machen. Beide
Werke sind ganz unabhängig von einander, und im Inhalte
und Vortrage von einander verschieden. So wie das H an d b u ch
nur fürgebildete und für die oberen Klassen höherer
Unterrichtsanstalten bestimmt ist, so hatte ich bei der Abfas-
sung der Anleitung nur Kinder und Ungelehrte, besonders
den eigentlichen Bürgerstand im Auge und war daher be-
müht, Alles in einer möglichst populairen Sprache vorzutra-
gen und namentlich durch Erklärungen, die sonst den Schrif-
ten dieses Inhalts fremd sind, das Verstehen zu erleichtern.
Lehrer an Volks- und Bürgerschulen haben daher dasselbe
auch als Commentar zu meinem Leitfaden sowohl, von
dem jetzt die vierte Auflage erscheint, als zu jedem anderen
geographischen Schulbuche, und vorzüglich als Lesebuch in den
Händen der Schüler brauchbar gefunden, da der Vortrag
auch darauf angelegt ist, bei Kindern Interesse für eine der
gemeinnützigsten Wissenschaften zu erregen.
Lüneburg, im Julius 1830.
Volger.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
10 Einleitung. v
Die Erdkugel ist an allen Seiten bewohnt. Mes was auf der-
selben sich befindet, wird durch die ihr inwohnende Anziehungs-
kraft oder Centripetalkraft, die man auch die Scbwerkra ft al-
ler Körper nennt*), nach dem Mittelpunkte derselben hingezogen; da-
her kann sich bei ihrem Umschwünge nichts von ihr entfernen, wenig-
stens nie die Gränze ihrer Atmosphäre, die sich selbst mit fortbewegt,
überschreiten. Diejenigen Erdbewohner, welche 180° der Breite und
Länge von einander entfernt sind, heißer:, Antipoden, Gegen-
füßler; diejenigen, welche auf denselben Meridian, aber 180 Breiten-
grade von einander entfernt wohnen, nennt man Gegenwohner;
die, welche auf demselben Breitengrade, aber auf entgegengesetzten Me-
ridianen wohnen, Nebenwohner.
Physische Geographie.
Die Erde als physischer Körper.
Die Erde besteht höchst wahrscheinlich im Innern aus festem Ge-
steine, jedoch kennen wir davon nichts, denn auch die tiefsten Berg-
werke, deren Mündung sich oft mehr als 1000 F. über dem Meere be-
findet, dringen nicht einmal 3000 F., also nicht durch tö,3öö des
Erdhalbmeffers. Die Oberfläche der Erde rechnet man zu etwa 9,282,000
O..M. Davon zeigt sich uns nur ein kleiner Theil, etwa als
Ebene. Alles übrige besteht aus einem Gewirre von Höhen und Tie-
fen, deren größter Unterschied gewiß über 36,000 F. — 1| M. beträgt.
Der größte Theil der Tiefe ist mit Wasser angefüllt, das Meer —
6,900,000 Q. M. bedeckt fast | der ganzen Erdoberfläche. Für das
Land bleiben höchstens 2,400,000 Q. M. Gewöhnlich theilt man die
ganze Oberfläche nach dem Meridian von Ferro in zwei Halbkugeln,
die östliche: Europa, Asien, Afrika (zusammen die Alte
Welt) und den größten Theil Australiens; die westliche:
Amerika, Neue Welt. Der größte Theil des Landes, f des Gan-
zen — 1,600,000 Q. M. liegt auf der östlichen, nur 800,000 auf
der westlichen Halbkugel. Durch den Äquator werden ebenfalls zwei
Erdhälften begränzt, die nördliche mit ^ des Landes — 1,800,000 Ol.
M. und die südliche Halbkugel mit ¿ — 600,000 Ol. M. Große Re-
volutionen , welche die Geologie, d. h. die Lehre vorr der Bildung
des Erdkörpers, zu enträthseln sucht, haben schon vor Jahrtausenden
der Erdoberfläche ihre jetzige Gestalt gegeben. Wasser scheint dabei
besonders wirksam gewesen zu sein und eine vielleicht, wiederholte Fluth
aus S. W. kommend die jetzigen Erdtheile gebildet zu haben. Nur
an den Grundfesten der Gebirge brach sich die Kraft der Wogen, die
den größten Theil des Landes von S. wegrissen und nach N. schleu-
derten; daher die größere Landmasse in N.; daher der in Halbinseln
und Felsenspitzen auslaufende tief eingeschnittene S. Rand aller Län-
der; daher die Steilheit der meisten Hauptgebirge an ihrer S. u. W.
*) Zwei große Naturkrafte, die (Zentripetal- und Centrifugak-
kraft, halten auch alle Bewegungen der Planeten und ihrer Tra-
banten in unverrückter Ordnung.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Personennamen: M.
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Afrika Amerika
12
Einleitung.
Mineralien, daß Wasser einst die Erde deckte, in welchem in verschie-
denen Zeiträumen die einzelnen Gebirgsarten als aufgelösete Massen,
zu Boden sanken, verhärteten und zahllose Wassergeschöpfe (Fische und
Muscheln) bedeckten. Unterirdisches Feuer hat späterhin solche Lager
gehoben oder versenkt und aus ihrer ursprünglichen Richtung verrückt,
so daß sie nicht selten senkrecht neben einander stehen, oder wellenför-
mig sich heben und vertiefen; ja durch Ausbrüche unterirdischer Kräfte
oder durch Fluthen sind ganze Gebirge zertrümmert und ihre Bruch-
stücke in weite Entfernungen fortgefchleudert (Felseutrümmer in Hol-
land, N. Deutschland, Dänemark, S. Schweden, Preußen). Berge
sind eingestürzt und Seen an ihre Stelle getreten und ganze Länder
vom Meere verschlungen. Besonders zeigt sich der Einfluß des Feuers
und Wassers auf die Gestaltung der Oberfläche noch jetzt in den Vul-
kanen und dem aufgeschwemmten Laude. Vulkane sind
durch Ausbrüche unterirdischen Feuers entstanden, scheinen aber ihre
furchtbaren Wirkungen auch dem Wasser zu verdanken; wenigstens hat
man bislang sie nur in der Nähe des Meeres, im Innern der Länder
nur Spuren erloschener Vulkane gefunden. Sie haben eine ke-
gelförmige Gestalt, die sich aus der Art ihrer Entstehung natürlich er-
klärt; jedoch ist diese ursprüngliche Gestalt durch spätere Seitenaus-
brüche, durch Zusammenstürzen oder Erhebung einzelner Theile oft un-
kenntlich geworden. Die einzig und allein durch die aus dem Innern
der Erde hervorströmende Lava (geschmolzene Mineralien aller Art,
welche als glühende flüssige Masse aus dem Krater hervorströmen, dann
aber zu einem mehr oder weniger porösen, dunkelfarbigen und äußerst
festen Gestein verhärten) entstandenen Berge gehören zum Theil zu
den höchsten der Erde, denn der Cotopaxi (chi) in Amerika mißt
17,700 F., der Antisana 18,000 F., und selbst der Chimborazo, —
20,100 F., ist ein jetzt nur erloschener Vulkan. Wie ungeheuer groß
die Masse des Auswurfs ist, kann man daraus abnehmen, daß die vom
Ätna 1787 ausströmende Lava zu 6200 Millionen Kubikfuß berech-
net wurde, u. mehr als 3mal so viel als die Masse des ganzen Vesuvs
beträgt. Zu den vulkanischen Produkten gehören auch die Puzzolan-
erde, verschiedene Kalktuffarten, Traß, Bi-mstein und Ba-
salt. Der Krater der Vulkane ist nicht immer auf der Spitze der-
selben, sondern oft brechen Lavaströme aus den Seiten des Berges her-
vor, und nicht allein Lava, Steine, Schwefel, Salmiak,
Flammen, Rauch und Asche (sandartig) werden durch vulkani-
sche Kräfte aus dem Innern der Erde hervorgetrieben, man findet auch
Vulkane, welche Schlamm, Wasser, selbst bloße Gasarten,
ausströmen. Vulkane sind auf der ganzen Erde zerstreuet, jedoch mehr
nach dem Aequator zu, als nach den Polen. Bemerkenswerth sind
einige Züge von Vulkanen, die sich durch ganze Erdtheile verfolgen
lassen, so an der W. Küste von Amerika, auf den Inseln der O. Küste
von Asien, von Kamtschatka an bis tief in die Südsee hinein;
ferner von Natolien aus über S. Europa bis zu den Azorischen In-
seln. Zahllos sind die Spuren erloschener Vulkane, die sich unter an-
dern in Italien, Frankreich, Deutschland und fast in allen Gebirgs-
landern finden. Das aufgeschwemmte Land besteht aus Thon, Sand,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
22
Einleitung.
nur hier Landstände als Volksvertreter gegen Fürsten-
und Ministerdespotismus. Amerikas jung aufblühende Staa-
ten haben sich mit Ausnahme Brasiliens für republikanische Verfas-
sung erklärt, wie fast alle aus schmachvoller Knechtschaft sich selbst er-
rettenden Völker. Australien -erwartet und bedarf noch Europäische
Vormundschaft und Unterricht. —• Das äußere Ansehn eines Staates
beruht größtentheils auf der Menge seiner Mitglieder. Deshalb und
weil für die Verwaltung eines geordneten Staates die Kenntniß der
Einwohnerzahl von einzelnen Ortern und Provinzen höchst wichtig ist,
hat man durch verschiedene Mittel die Summe aller Staatsbürger zu
erforschen gesucht. Am sichersten erfährt man sie durch unmittelbare
Zählung; leichter, aber nicht so genau, durch Berechnung nach der Zahl
der Gebornen und Gestorbenen. Nicht in allen Staaten, noch weniger
bei roheren Völkern kennt man die Zahl der Menschen, daher auch
die Angaben über die Bevölkerung der Erde höchst unsicher und zwi-
schen 700 und 1000 Millionen schwankend. — Mit der Cultur eines
Volkes in engster Verbindung steht seine Religion, die selbst für
die Verfassung nicht gleichgültig ist. Die ausgebreitetsten Religionen
sind: 1) Die Christliche (über 200 Mill.) in zwei Hauptabtei-
lungen, a) die Morgen ländische Kirche, zu welcher die Griechi-
sche, Armenische, Koptische und Nestorianische gehört, und
d) die Abendländische Kirche, welche sich in zwei Hauptsekten,
Römische Katholiken und -Protestanten (Lutheraner,
Reformirte, Bischöfliche oder Episkopalen, Presbyteria-
ner oder Puritaner, Methodisten, Unit/Lrier, Anabapti-
sten, Mennoniten, Herrenhut er, Quäker u. a.) theilt. 2)
Die Muhamedan ische (wahrscheinlich keine 100 Mill.) getrennt in
Sunniten und Schiiten, mit verschiedenen Unterabtheilungen, und
in Wechabiten. 3) Die Jüdische (höchstens 10 Mill.). '4) Die
Braminische. 5) Die Buddhistische. 6) Die Lamaische.
Mehr als 100 Mill. Menschen leben noch außer den genannten im elen-
desten Götzendienste und Fetischismus, manche fast ohne alle Spuren
von dem Begrisse eines höhern Wesens. —- Die Grundkraft eines
Staates liegt nächst seiner Sittlichkeit und Geistesbildung in seiner
Thätigkeit und Geschicklichkeit (Industrie) und dem dadurch
erzeugten Wohlstände, der nur bei möglichster Freiheit der Gewerbe
und des Verkehrs allgemein blühend sein kann. Viehzucht, Acker-
bau, Bergbau, Fischerei, Forstcultur und Fabriken sind die unversieg-
baren Nahrungsquelle^ eines Landes, die nothwendig Handel, Wissen-
schaften und Künste erzeugen.
Natürliche Eintheilung der Erdoberfläche.
Land und Meer zerfallen durch ihre Gestalt und Lage in mehre
große Haupttheile. Die östliche Halbkugel enthält die drei großen
Halbinseln, die Alte Welt genannt, Europa, Asien, Afrika;
Asien fast gegenüber in S. liegt Australien. Die westl. Halbkugel
enthält nur Amerika oder die Neue Welt und einen kleinen Theil
von Australien. Zwischen diesen Theilen breiten sich die großen Meere
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Ortsnamen: Brasiliens Wechabiten Buddhistische Europa Asien Afrika Asien Australien Amerika Australien